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Die Botschaft der Kunst von Yaryna und Danylo Movchan

Bild des Ehepaar Movchan vor unserem ersten Gespräch für das Buch "Ein Schrei der Verzweiflung" im Frühling 2024 in Lwiw (Foto Max Hartmann)

 

Liebe Yaryna, lieber Danylo

 

Ich war sehr gespannt, welche Kunstwerke Yaryna für unsere Aussstellungen in der Schweiz senden will. Ich kenne den Stil von Yaryna und liebe ihn sehr. Wir haben ja vier ihrer Werke bei uns in der Wohnung.

 

Zuerst musste ich nicht, wie sich diese Werke mit Werken von Danylo, die uns den Schrecken des Krieges zeigen, verbinden kann.

 

In der Nacht, als ich einmal aufstehen musste, betrachtete ich die Ikonen von Yaryna noch einmal sorgfältig. Und da sah ich sehr bald, weshalb gerade diese Gegensätze zusammengehören und es inspirierte mich für das Friedensgebet, das ich morgen in Zürich in der Ausstellung leite.

 

Yaryna gibt uns noch eine andere Botschaft weiter, die sehr wichtig für uns alle ist: Dass wir auch Gottes grosse Zusammenhänge sehen.

 

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde und zuletzt den Menschen als sein Ebenbild. Und es war alles sehr gut. Das ist gut zu sehen im Grün von Gottes Schöpfung, des Lebens, den Ähren, die aus der fruchtbaren Erde wachsen. Das Staunen über die grosse der Schöpfung begegnet uns besonders im berühmten Sonnengesang von Franziskus.

 

Am Schluss unserer menschlichen Geschichte wird Christus wiederkommen und die ganze Schöpfung und die Menschheit erlösen und vollenden. Wir sehen Mann und Frau versöhnt in ganzer Liebe (roter grosser Kreis), um sie herum herrscht das Licht und der Geist der Liebe. Das Blau beim Menschen zeigt das uns durch die Auferstehung Christi geschenkte ewige Leben. Die vergoldeten zwölf Kreise erinnern an die Erwählung Gottes: die zwölf Stämme des Volkes Israel, die zwölf Jünger Jesu Christi, sein Kommen als Beginn des Reiches Gottes, das am Ende vollkommen herrschen wird.

 

Dazwischen steht die Geschichte des Sündenfalles. Gott gab dem Menschen die Freiheit, sich für oder gegen ihn zu entscheiden, das Gute zu tun oder nicht. Die Menschheit konnte der Versuchung nicht widerstehen, sich selbst als Gott zu sehen und seine eigenen Wege zu gehen. 

 

Dies führte zu Mordschlag, zum Hass des eigenen Bruders gegen den anderen, sich durch Neid treiben zu lassen. Die schrecklichste Folge des menschlichen Tuns und seiner Sucht nach Grösse und Ehre, seiner Verachtung Gottes und anderer Menschen, führte im Laufe der Geschichte zu ständigen Kriegen. 

 

Sehr deutlich erleben wir es nahe bei uns im Krieg von Russland gegen die Ukraine und dem längst laufenden Cyberkrieg gegen uns alle, der ständigen russischen Propaganda der Lügen, die uns Hirne beeinflussen wollen. Sie müssen uns nur immer wieder dasselbe sagen, bis wir es teilweise oder sogar ganz zu glauben beginnen. Das ist sehr gefährlich für uns alle. Wir müssen warnen und uns schützen - und uns auch wieder militärisch verteidigen können muss und auch nicht nur gerade so viele militärische Ausrüstungen in die Ukraine schicken, dass sie nicht genug zum Überleben hat und auch nicht gerade Sterben muss. 

 

Danke euch beiden für eure Kunstwerke und das Vertrauen, das ihr mir schenkt, sie zeigen zu können. Ihr seid einfach sehr eindrückliche und liebe Leute. Seid weiter gesegnet, gegrüsst. Ruhm unserem Gott, Slawa Ukraini!

Ikonen "Zuflucht" Von Yaryna Movchan

Bericht St. Galler Kirchenbote März 2025 mit bildern von danylo movchan

Bericht St. Galler Kirchenbote April 2025

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