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Interview Michael Freiburghaus mit Max Hartmann zum Thema Depression

 

 

Interview mit sieben Fragen an Pfarrer Max Hartmann1. Einleitung: Verarbeiten ist auch arbeiten

 

Zum besseren Lesen und Ausdrucken befindet sich am Ende des Beitrages ein PDF.

 

 

Max Hartmann, du bist Baujahr 1959 und warst 35 Jahre lang Pfarrer in Brittnau. Am 29.11.2022 wurdest du verabschiedet mit den Worten: „Pfarrer Max Hartmann ist nahe bei Gott und nahe beim Menschen.“ Im Jahr 1995 erkranktest du an einer Depression. Du hast darüber das Buch geschrieben: „Zurück zum Leben: Die Geschichte meiner Depression“ (Mosaicstones, 2021). Darin hast du geschrieben: „Verarbeitung gehört auch zur Arbeit“ (S. 45). „verarbeiten ist auch arbeiten“ hat mich elektrisiert. Als ich diesen Satz las, wusste ich, ich will eine Predigt darüber halten! Es fasst für mich dein ganzes Buch treffend zusammen. Was rätst du uns, wie wir schwierige Situationen oder unsere Vergangenheit allgemein verarbeiten können?

 

 

 

Ich wusste um meine schwierige Kindheit und Jugend. Als ich etwas mehr als vier Jahre alt war, starb mein Bruder Kurt im Alter von zehn Jahren, als er mit seinem Fahrrad hinter einem Lastwagen ein Auto übersah. Eine meiner ersten Kindheitserinnerung ist es, wie mich damals jemand abholte zu meinem verstorbenen Bruder. Ich konnte es nicht richtig erfassen, was geschehen war. Aber ich erlebte die jahrelange Reaktion meiner Mutter, die eigentlich nie darüber hinweggekommen ist, dass ihr das Liebste weggenommen worden war. Sie hatte viele Nervenzusammenbrüche, wir mussten sie deshalb sie schonen und unterstützen, wir mussten lieb zu ihr sein, auf manches verzichten, etwa Kontakte zu Schulkameraden. Ein Jahr danach kam mein Bruder hinzu – für meinen Vater war er der „Ersatz“ für den verlorenen Sohn. Meine Mutter war aber in starker Trauer und gleichzeitig noch schwanger und 42 Jahre alt.

 

 

 

Mit diesem Unfall war meine unbeschwerte Kindheit zu Ende. Später wurde mir zudem bewusst, dass ich eigentlich als Junge wie ein Mädchen von meiner Mutter erzogen worden war, ich bekam sogar eine Puppe. Ich hätte tatsächlich bei meiner Geburt ein Mädchen sein sollen. Als ich über 40 Jahre alt war, begegnete ich völlig unerwartet der Hebamme bei meiner Hausgeburt. Sie erzählte mir, wie meine Mutter enttäuscht reagiert, dass es wieder ein Junge war.

 

 

 

Als im Vikariatsjahr vor dem Pfarramt wie alle anderen auch von einem Psychologen begleitet wurden und ich ihm von meiner Biographie erzählte, riet er mir, dies therapeutisch anzugehen. Ich hielt es aber für eine vergangene Geschichte, die ich längst überwunden hatte.

 

 

 

In der Therapie meiner depressiven Episode tauchte dann das Ganze bald als Wurzel meiner Erschöpfung auf, das sich etwa in meinem Verhalten zeigt,  nicht nein sagen zu können, mich genügend und rechtzeitig abzugrenzen, es allen recht machen zu müssen und es doch nicht zu können.

 

 

 

Mein Rat ist es, schwierige Erfahrungen im Leben nicht klein zu reden, sondern sich diesen Dingen mit einer Fachperson, was ein Seelsorger sein kann, einmal richtig anzugehen.

 

 

 

Was geschehen ist, kann nicht ungeschehen gemacht werden: Aber es kann erkannt und ausgesprochen werden und dann gemeinsam vor Gott gebracht werden. Dann verliert es seine Macht über uns.

 

 

 

Letzten Herbst besuchten meine Frau und ich ein christliches Seminar zu „Biografie-Arbeit“, in dem es darum ging, sich einmal bewusst zu machen, wer wir sind, was wir erlebt haben, was wir können und was nicht, und auch, wo andere an uns versagten oder wir manchen so viel schuldig geblieben oder an ihnen schuldig geworden sind. 

 

 

 

Das Ziel ist es, dass wir mit unserem Lebenslauf versöhnt sein können – und wenn die Zeit kommt, wo wir sterben werden, es in Frieden mit Gott, unseren Mitmenschen und uns selbst tun können.

 

Bild: Figur "Boy" von Ron Muecke, ARSO Arhus, Dänemark. Die Figur ist hyperrealistisch und 4,5m hoch. Die schwierigen Erfahrungen meiner Kindheit wurden unbewusst zu einem Riesenthema, das angegangen werden musste. So wie dieser Junge kam ich mir immer wieder in meiner Kindheit, Jugend und auch später vor. 

 

2. Jesus hilft uns

 

Über Jesus schreibst du: „Ich durfte ihn während der Zeit meiner Pubertät kennenlernen und habe mich in dieser wichtigen Lebensphase für diesen Weg entschieden. Das hat schliesslich meine Berufswahl beeinflusst und sich immer wieder heilsam ausgewirkt. Dieser Glaube ist jetzt auch ein zentraler Faktor der therapeutischen Prozesse rund um meine Depression“ (S. 103). „Eigenartigerweise haben mich meine Enttäuschungen und meine Wut über sein Nichteingreifen nicht von Gott entfernt, sondern eher zu ihm hingetrieben“ (S. 178). Wie hast du Jesus konkret in deiner Depression erlebt?

 

Es gibt in meinem Leben nicht nur eine „Unheilsgeschichte“. Es gibt auch eine „Heilsgeschichte“, die deutlich stärker ist: Und die hat damit zu tun, dass ich trotz einem nicht-gläubigen Elternhaus in meiner Jugend Jesus kennenlernen durfte. Für mich war es die Botschaft: "Auch wenn niemand mich zu lieben scheint, wenn ich klein und schmächtig bin: Ich bin kein 'Fehler. Ich bin 'ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu.' Ich bin geliebt, wie ich bin. Auch dann, wenn ich versage. Und es gibt so etwa wie einen „Plan Gottes“ für mich: eine spezielle Berufung.

 

Im Konfirmandenjahr übergab ich mein Leben bewusst der Führung von Jesus. Mein Konfirmandenpfarrer war es auch, der mich ermutigte, Theologie zu studieren und Pfarrer zu werden.

 

Meine Bekehrung hat tatsächlich vieles in meinem Leben verändert: mein Selbstbild – und auch, dass ich gute Freunde erhielt und im Rahmen der Jungschararbeit in Oftringen mich mit meinem Begabungen entwickeln konnte.

 

Während der Depression hatte ich eigentlich keine grössere Glaubenskrise. Ich haderte zwar schon mit meinem Schicksal und hatte viele "Warum denn, Gott?" Ich wusste aber, dass ich das tun darf. Und ich wusste tief in mir: Auch wenn jemand mich versteht, was ich erlebe und ich es auch nicht, Gott versteht mich. Er hat Gedanken des Heils über mich.

 

 

Mich hat besonders das Buch Hiob geholfen, die Klagepsalmen und die Krise von Jesus im Garten Getsemane. Die Bibel ist ehrlich zu uns – und darin finde ich mich verstanden.

3. Sich um sich selbst kümmern (gesunde Selbstliebe und Selbstannahme)

 

Jesus sagt im Matthäusevangelium, dass das höchste Gebot darin besteht, sowohl Gott, als auch unseren Mitmenschen als auch uns selbst zu lieben. Dazu gehört eine gesunde Selbstliebe und Selbstannahme. In deinem Buch schreibst du: „Ich sorge für andere und nehme ihre Last auf mich. Aber wer sorgt für mich? Wer gut für sich sorgt, ist gut besorgt um andere. […] Es geht um einen Paradigmenwechsel: Ich sorge gut für mich und warte nicht, bis andere es vielleicht tun. […] Ich bin [für Jesus] wichtig, auch dann, wenn ich mich nicht um andere kümmere“ (S. 158). Wie können wir eine gesunde Selbstliebe und Selbstannahme leben, ohne egoistisch zu werden?

 

In meinem Buch steht: „Die Krise hatte mich gezwungen, mir aber auch die Erlaubnis gegeben, weniger für andere zu funktionieren, sehr reduziert zu leben und dafür mehr Ausschau zu halten, was Gott eigentlich mit mir wollte“ (S. 179).

 

In der Nacht, bevor ich entscheiden musste, ob ich mich wirklich therapeutisch behandeln lasse, und mich dazu meine Ärztin ganz krank schreibt, hatte ich einen Traum.

 

Ich hörte die Kirchenglocken läuten und realisierte dass ich ein Paar trauen sollte. Ich versuchte, mich aus dem Bett zu erheben, damit ich sofort meinen Anzug anziehen kann und in die Kirche hinüber eilen, damit ich es schaffe. Doch ich konnte nicht ausstehen, fühlte mich völlig bleiern. 

 

Danach realisierte ich, dass es "nur ein Traum" war. Ich hatte das Paar schon getraut, von dem ich jetzt noch die Namen weiss. So legte ich mich wieder hin und schlief ein. Doch dann ging der Traum weiter. Eine Person kam auf mich zu mit einer Schüssel und einem Tuch in der Hand und wollte mir meine Füsse waschen. 

 

Die Botschaft war völlig klar: Du kannst nicht mehr – und du musst nicht mehr. Und Jesus will dir dienen, dir "die Füsse waschen", damit du dich erholen kannst. Lass deine Arbeit nun ganz los.

 

Später hatte ich ein zweites Erlebnis. Ich wollte schon länger die Ukraine besuchen und wir dort eine moderne Ikone kaufen. Via Google fand ich tatsächlich eine Galerie in Lemberg. Als ich dort war und mich umschaute, wusste ich in Bruchteilen von Sekunden, welches Bild zu mir gehört: Es ist die Fusswaschung Jesu, die ich träumte.

 

Für mich ist diese Szene der Fusswaschung Jesu an seinen müden Jüngern der Schlüssel für einen gesunden Glauben: Jesus will, dass ich mich zuerst von ihm lieben lasse und er mir dient, bevor ich ihm diene.  

 

Es ist eine alte psychologische Wahrheit: Wer sich geliebt erfährt, wird liebesfähig. Wenn ich in meinem Leben mir immer die Liebe zuerst verdienen muss, wird meine Liebe zu einem Krampf. Das kann sogar Christen geschehen, die eigentlich wissen, dass Jesus sie liebt oder er uns immer wieder vergibt. Es führt dann dazu, dass wir in einem Stress leben, ob wir wirklich je Gott genügen können. Doch das ist nicht das Evangelium.

 

 

Von diesem falschen Glauben will Christus uns erlösen. Natürlich meint Jesus mit seinem Handeln auch: „Tut es mir nach“. Dient anderen, wie ich euch zuerst gedient habe. Dann ist unsere nötige Selbstliebe keine egoistische Liebe. 

4. Umgang lernen mit schwierigen Gefühlen wie Trauer, Bitterkeit

 

In deinem Buch schreibt du ehrlich und ungeschminkt von heftigen Gefühlen. Das hat mich an die alttestamentlichen Psalmen erinnert, in der der Beter vor Gott alle seine Gefühle ausschüttet. Du schreibst: „In mir ist Bitterkeit. Ich musste alles erkämpfen. Gut, dass ich es getan habe, aber es hat viel Kraft gekostet“ (S. 166). „Es wird dir nichts geschenkt im Leben. Die Welt ist ungerecht“ (S. 170). „In mir lebt ein ungesättigtes Kind und damit das ständige Gefühl, nicht ernst genommen zu werden, und damit verbunden eine tiefe Trauer“ (S. 171).

 

Wie können wir lernen, mit solch schwierigen Gefühlen wie Trauer, Bitterkeit und der Ungerechtigkeit der Welt konstruktiv umzugehen, ohne in Selbstmitleid oder Apathie (Schockstarre) zu versinken?

 

In dem wir einfach ganz ehrlich sind und dazu stehen, was Gedanken und Gefühle wir haben, auch die „nicht-christlichen“. Gott weiss es eh. Das bewahrt uns vor Heuchelei.

 

Hiob meinte zunächst, als Gott ihn prüfte und er alles verlor: „Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat's genommen, der Name des Herrn sei gelobt.“ Im dritten Kapitel kann er nicht mehr und verflucht sogar den Tag seiner Geburt. Über viele Kapitel lässt nicht nach, Gott anzuklagen, warum er das verdient haben sollte und erhält keine Antwort. Er fordert Gott geradezu zur Rechenschaft auf.

 

Er darf das. Die Freunde von Hiob, die ihm einreden wollten, er hätte sein Schicksal von Gott verdient, wurden zuletzt von Gott aufgefordert, für ihr Unrecht gegenüber Hiob, Gott ein Opfer zu bringen. Eine wirkliche Erklärung bekam Hiob von Gott zwar nicht. Es war einfach nur: Gottes Geheimnisse sind unfassbar. Ihr Menschen versteht nur wenig davon.

 

 

Hiob fand damit innerlich zum Frieden: Trotz allem, was ihm widerfahren war. Er bekannte dann "Ich habe dich, Gott, bisher nur vom Hörensagen gekannt. Aber nun hat mein Gott dich, mein Gott, gesehen."

5. Warum hast du dir ein Tattoo stechen lassen mit 55 Jahren?

 

Michael: Du bist ja ein konservativer Pfarrer, wie man so sagt, der die Bibel ernst nimmt. Du schreibst: „Tattoos als Verarbeitung gewisser Ereignisse […] Tattoos können an vieles erinnern und bei der Verarbeitung gewisser Ereignisse helfen. Sie sind Fixpunkte im Leben“ (S. 205). Warum hast du dich entschlossen, mit ca. 55 Jahren ein Tattoo stechen zu lassen?

 

Das ist wieder eine eigene Geschichte. Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal so etwas machen lasse, da ich glaubte, es sei biblisch nicht zu vertreten. Allerdings bezieht sich die Stelle in 3. Mose 19 nicht auf Tattoos im heutigen Sinn. Gemeint ist der heidnische Brauch damals, sich als Ausdruck ihrer heftigen Trauer oder ihr heftigen Bitte um Erhörung durch Götter selbst blutige Einstiche zu machen, um ihre Ernsthaftigkeit zu beweisen. Der älteste Tattooshop der Welt ist über derjenige der christlichen Familie Razzoun in der Altstadt von Jerusalem. Koptische Christen mussten sich tätowieren lassen, damit sie für Muslime sofort erkennbar waren. Heute tun sie es freiwillig als Bekenntnis zu ihrem Glauben, dem sie nicht absagen wollen.

 

Als ich es mir wieder gut ging, hatte ich das Bedürfnis, das auszudrücken, was mir niemand mehr nehmen darf, was ich wirklich glaube und mir gut tut.

 

Das einzige, was mir einfiel, war ein Tattoo. Das lässt sich nicht einfach wegmachen. Aber wenn schon, dann sollte es etwas sein, dass tatsächlich meinen Glauben ausdrückt. Und es sollte bei jemandem geschehen, der nicht einfach alles macht, der selbst Christ ist. Beides wurde möglich.

 

Unterdessen sind es mehrere Tattoos. Das Wichtigste ist mein Konfirmandenspruch als eine hebräische Kalligrafie, persönlich gemacht von Gabriel Wolff, einem jüdischen Künstler in Berlin, der auch meine Geschichte wissen wollte, bevor er zeichnete.

 

Es ist Jesaja 54,10: „Mein Bund des Friedens soll nicht von dir weichen.“ Zuvor steht: „Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber…“. Die Kalligrafie zeigt einen inneren Teil, der gebrochen ist, nicht einfach harmonisch. Es sind meine schwierigen Erfahrungen. Doch rund herum liegt ein harmonischer schützender Kreis. Und das ist Gott, der mich hält und trägt.

 

Mir ist aufgefallen, dass Frauen oftmals Tattoomotive mit Flügeln abbilden: Vögel, Schmetterlinge, aber auch Wesen wie Engel oder Elfen oder teilweise nur Flügel. Für mich stehen Flügel als Symbol für Freiheit, Möglichkeit, Potential ausschöpfen, über sich hinauswachsen. Eventuell sogar als Symbol der Trauer, dass einige Frauen aufgrund des Umstandes, dass sie früh ungewollt Kinder bekommen haben, daran gehindert wurden, beruflich das zu unternehmen, was sie eigentlich wollten. Männer wählen dagegen eher ernste Tattoos mit Drachen oder Totenkopf oder Kompass, als Zeichen, dass sie das Böse überwinden wollen und den guten Weg wählen wollen. 

6. Vergangenheit aufarbeiten durch Vergebung

Michael: Du schreibst auch über deine Kindheit, dass deine Eltern dir nicht die Liebe gegeben haben, nach der du dich gesehnt hast. Was rätst du uns, falls wir Ähnliches erlebt haben?

 

Leider konnte ich nicht mehr mit meinen Eltern darüber ein persönliches Gespräch führen. Ich habe es versäumt, weil ich die Angst hatte, damit nicht verstanden zu werden. Dennoch wäre es sehr hilfreich.

 

In der Therapie bekam die Aufgabe, aufzuschreiben, was mich von meinen Eltern verletzt hat. Und später dann: Was ich gerne gehört oder erfahren hätte von meinen Eltern. Im Buch ist es zu finden.

 

Mich hat das befreit. Es war einfach aus mir heraus, was in mir war. Damit gebe ich ihm keine unbewusste Macht mehr. Es ist wie bei einem Dampfkochtopf. Wenn der Dampf abgelassen ist, kann er geöffnet werden und die Dinge drin sind durchgekocht, nicht mehr roh – das Ganze wird geniessbar. Auf dieser Grundlage kann ich auch vergeben, denn wir alle brauchen Vergebung.

 

Bernhard Meuser sagt: „Dem eigenen Vater vergeben, der eigenen Mutter vergeben, das mag das Schwierigste sein, was einem Menschen aufgetragen ist. … Vergebung und geduldiges Gottüberlassen ist die einzige fundamentale Massnahme für Frieden in der Seele. Die Wunden der Kindheit werden immer noch schmerzen, aber sie verwandeln sich von einem Geschwür, das regelmässig in Verzweiflung aufplatzt, zu einer Quelle der Kraft“ (S 213). 

7. Heilung langfristig bewahren

 

In deinem Buch schilderst du verschiedene Stationen. Einer der letzten Einträge vom 26. März 2021 lautet: „Für die Ärztin bin ich ein ermutigendes Beispiel einer wirksamen Therapie“ (S. 225). Wie können wir die Heilung (die Psalmen sprechen von „Rettungen“ (Psalm 68) in der Mehrzahl), die uns Gott sowohl durch Jesus als auch durch Medikamente und Ärzte anbietet, langfristig bewahren, möglichst ohne Rückfälle?

 

Machbar ist es nicht. Ich habe zum Leben zurückgefunden. Aber ich hatte Rückschläge, sogar eine zweite heftige depressive Episode nach fünf Operationen, die für mich seelisch zu viel waren. Aber diese Episode blieb kurz, da wir therapeutisch wussten, was bei mir wirkt. Ich konnte das aufgreifen. Ich habe also tatsächlich etwas gelernt, was mir hilft.

 

Du hast in meinem Satz auch diese Zeilen gefunden, die für mich alles sagen: "Wir alle stolpern, stürzen und fallen irgendwann und immer wieder im Leben. Misserfolge und Scheitern gehören zu uns. Was uns jedoch unterscheidet, ist die Reaktion. Finden wir die Kraft und Grösse, wieder aufzustehen und daraus zu lernen?“ (S. 227).

 

Schluss

 

 

Lieber Max, vielen Dank für deine Offenheit, über deine Vergangenheit zu sprechen. Wir wünschen deiner Frau und dir weiterhin Gottes Segen. Beim Ausgang hat es einen Büchertisch, wo man seine Bücher erwerben kann. 

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